Für den Bühnenbildner Kaspar Zwimpfer habe ich immer wieder fotografische Dokumentationen seiner Stücke gemacht.

Immer war ich dabei auf das Wohlwollen und das Verständnis der jeweils beteiligten Regisseure, Dramaturgen und anderer involvierter Theaterleute angewiesen. 
Meist konnte ich nur bei Hauptproben, also knapp vor der Premiere, arbeiten und die Bedingungen zum Fotografieren waren alles andere als optimal.

Oft gibt es im Theater viel zu wenig Licht und nicht selten sehr starke Kontraste von Licht und Schatten – eine grosse Herausforderung für jedes Objektiv und den Fotografen dahinter. Dazu bewegen sich Schauspieler, Tänzer oder Sänger meist auf der Bühne. Die Bewegungen von Tänzern erinnern, eingefroren in der Fotografie, oft eher an seltsame Verrenkungen und Sänger mit aufgerissenem Mund wirken auch nicht immer anmutig.
Viele Bilder werden unscharf oder sind so verschwommen, dass man sie niemandem zeigen möchte, weil man nichts mehr richtig erkennen kann.

Man kann sich als Fotograf im Theater selten frei bewegen – man soll und will die wichtigen Proben nicht stören. Kurz vor der Premiere, wenn alles Vorbereitete erstmals zusammen auf der Bühne eingerichtet wird, müssen noch viele Detailfragen geklärt werden und nicht immer sind Fremde, die bei Diskussionen und Entscheidungen der Verantwortlichen mithören, erwünscht.

Ich bin sehr dankbar, dass ich trotz dieser schwierigen Bedingungen immer wieder die Gelegenheit bekommen habe, einen Teil der Arbeit in Bildern festzuhalten. Ich möchte damit auch die Erinnerung an unzählige, sich ansonsten allzu schnell verflüchtigende Momente ein wenig festhalten und bewahren.
Mit einer sorgfältigen Auswahl und der subtilen Bearbeitung des gesammelten Materials versuche ich, Charakter und Inhalt der Stücke zu erfassen und hoffe bei jeder neuen Herausforderung, dass mir das auch gelingt.
     
Kristin 



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